SV Erlensee kann dem Tabellenführer nur 40 Minuten Paroli bieten
08.10.2012 15:10 von SV Erlensee
SV Erlensee - HSG Dietzenbach 27:33 (13:14)
Am vergangenen Sonntag empfingen die Handballer des SV Erlensee den Mitaufsteiger aus Dietzenbach. Jener war mit drei Siegen gut in die Saison gestartet und hat sich daher die Tabellenführung erkämpft, während sich Erlensee nach erst einem Sieg im unteren Drittel der Tabelle wiederfindet. Bei den Gastgebern fehlte weiterhin Torhüter Gardlowski, zudem war Rückraumschütze Rochelle verhindert. Ein Großteil der SVE-Akteure hatte sich zudem im Laufe der englischen Woche verschiedenste Blessuren zugezogen und ging angeschlagen ins Spiel. Die Begegnungen mit Dietzenbach in der Aufstiegssaison waren eine klare Angelegenheit - mit jeweils etwa zehn Toren Unterschied behielt die HSG in beiden Duellen deutlich die Oberhand.
Die Erlenseer schienen die richtigen Lehren aus ihrem katastrophalen Deckungsverhalten in den beiden letzten Spielen gezogen zu haben, denn die Defensive des SVE zeigte sich von Beginn an hellwach. Auch die Gäste rührten hinten Beton an, so dass in den ersten zehn Minuten auf beiden Seiten jeweils nur zwei Tore fielen. Dann aber stellte sich die Offensive der HSG besser auf die gegnerische Deckung ein, kam immer wieder durch schnell ausgeführte Anwürfe und Tempo-Gegenstöße zum Erfolg und zog so bis zur 15. Minute auf 7:3 davon. Der SVE zeigte sich von diesem Rückstand allerdings gänzlich unbeeindruckt, erzielte - angetrieben vom unermüdlichen Etienne Schweizer - fünf Tore in Folge und ging somit seinerseits in Front. Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte verliefen dann bei wechselnder Führung ausgeglichen, trotz intensiver Bemühungen konnte sich keines der Teams entscheidend absetzen. Die Defensive des SVE stand im gebundenen Spiel weiterhin solide, die Hälfte ihrer Treffer konnten die Gäste nur durch Siebenmeter oder Tempo-Gegenstöße erzielen. Kurz vor der Pause wurde die Partie dann noch einmal dramatisch: SVE-Spielmacher Schweizer wurde von Gästespieler Beer bei einem Wurfversuch unglücklich angegangen und ging mit Rot vom Platz; der unkontrollierte Wurf landete direkt im Gesicht von HSG-Keeper Turowksi, der behandelt werden musste und nicht weiterspielen konnte. Kurz darauf ertönte beim Stand von 13:14 der Pausenpfiff.
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste aufgehört hatte, Dietzenbach drückte weiterhin aufs Tempo und versuchte, die gegnerische Defensive auf diese Weise in Unordnung zu bringen. Erlensee agierte in der Deckung nicht mehr ganz so konzentriert wie zu Beginn und ließ im Angriff die Durschlagskraft vermissen. In der Folge gelang es dem Tabellenführer, sich stetig weiter abzusetzen; zu Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Gäste bereits mit sechs Toren vorne. Die Erlenseer Spieler haderten nun vermehrt mit den Entscheidungen der Schiedsrichter, die immer wieder Zwei-Minuten-Strafen verteilten - SVE-Kreisläufer Sprenger musste nach seiner dritten Strafe zehn Minuten vor Schluss gar komplett das Feld verlassen. Die Spieler der HSG nutzten die Unordnung im Spiel der Gastgeber konsequent aus und zogen zwischenzeitlich auf elf Tore davon. Die Erlenseer gaben sich jedoch nicht auf, berappelten sich noch einmal und starteten einen beeindruckenden Schlussspurt: In den letzten fünf Minuten bäumten sie sich noch einmal auf und erzielten nicht weniger als sechs Tore. Allein, diese Energieleistung kam zu spät, um die Partie noch einmal zu drehen, so dass sich der SVE nach einem phasenweise bärenstarken Auftritt am Ende mit 27:33 geschlagen geben musste.
Am kommenden Sonntag tritt der SV Erlensee dann beim zweiten Mitaufsteiger aus Wächtersbach an. Die Messestädter haben ebenfalls erst einen Sieg auf dem Konto und befinden sich in der Tabelle daher in direkter Nachbarschaft zum SVE.
Für Erlensee spielten: Rössel; Dietz (2), Giese (1), Grunwald (3), Holinej (3), Miller, Pöllmann (5), Schweizer (11/3), Seidenschwann, Sprenger (2), Telle, Wittwar.
Zuschauer: 75.
Besondere Vorkommnisse: Rot für Beer (HSG, 29., grobes Foulspiel), Rot für Metz (HSG, 44., dritte Zeitstrafe), Rot für Sprenger (SVE, 50., dritte Zeitstrafe).