TGS Niederrodenbach II - SV Erlensee 39:28 (21:13)

Derby-Atmosphäre in der Bulauhalle: Ausgerechnet am Kerbwochenende der TGS trafen die beiden Lokalrivalen in Niederrodenbach aufeinander. Beide Teams hatten in den letzten Partien ausnahmslos Niederlagen hinnehmen müssen, während die Gastgeber allerdings zumindest eine vollbesetzte Bank aufbieten konnten, glich der Kader des SVE noch immer mehr einem Lazarett als einer Handballmannschaft. Zwar kehrte Sven Grunwald, dem ein Flug über den halben Erdball in den Knochen steckte, ins Team zurück, dafür fiel jedoch Rechtsaußen Marko Pöllmann aus. Nils Adam, Maurice Born, Etienne Kobel, Jonas März und Martin Pest fehlten weiterhin, und von den Anwesenden war der Großteil ebenfalls angeschlagen.

In Anbetracht der Umstände lief die Anfangsphase für die Erlenseer noch recht gut: Zwar lagen die Gäste schnell zurück, konnten sich bis zur 12. Minute aber wieder auf 6:8 herankämpfen. Dann offenbarte der SVE jedoch zunehmend Schwächen im Abschluss, was sich bitter rächte, denn die Abwehrleistung des Tabellenletzten war an diesem Tag schlichtweg desolat. Ob es an der Verunsicherung durch die Niederlagenserie lag oder daran, dass sich die Abwehrreihe hauptsächlich aus angeschlagenen Spielern zusammensetzte, die dann die letzte Konsequenz vermissen ließen, darüber kann nur gemutmaßt werden. Die Niederrodenbacher jedenfalls, alles andere als ein gutes Team, hatten leichtes Spiel mit der vollkommen indisponierten Defensive der Gäste. Nahezu jeder Angriff der Hausherren führte zum Torerfolg, und gegen die immer wieder frei vor dem Tor auftauchenden Rodenbacher konnten die bemitleidenswerten SVE-Torhüter den Karren auch nicht aus dem Dreck ziehen. So vergrößerte sich der Rückstand der Erlenseer immer weiter, zur Pause lagen die Gäste bereits mit 13:21 zurück.

Nach Wiederanpfiff war schnell klar, dass die Messe damit bereits gelesen war. Im Angriff bäumten sich die Erlenseer zwar noch einmal auf, aber das dilettantische und körperlose Abwehrverhalten machte jeden eigenen Torerfolg bereits kurze Zeit später wertlos. Vor allem die nun durchschlagskräftigere SVE-Offensive verhinderte zwar, dass das Derby aus Erlenseer Sicht in einer totalen Katastrophe endete, die praktisch nicht vorhandene Deckungsarbeit machte aber jeden Versuch, den Rückstand aufzuholen oder zumindest etwas Ergebniskosmetik betreiben zu können, schon im Vorfeld zunichte. Mit 39:28 fiel der Derbysieg für den Aufsteiger aus Niederrodenbach äußerst deutlich aus.

Durch die neuerliche Pleite bleibt der SV Erlensee auf dem letzten Tabellenplatz, hat jedoch bereits am Samstag gegen die zweite Mannschaft der HSG Maintal die Chance, sich die ersten Punkte der Saison zu sichern. Zumindest Marko Pöllmann könnte bis dahin wieder in den Kader zurückkehrenund damit das Erlenseer Angriffsspiel bereichern und die Deckung stabilisieren.

Für Erlensee spielten: Gardlowski, Tremmel; Dietz (2), Giese, Grunwald (8), Holinej (9/3), Knopp (5/1), Seidenschwann (2), Seliz, Telle (2), Vogler.

Schiedsrichter: Schneider/Bruchmann

Siebenmeter: TGS II 3/2, SVE 4/4

Zeitstrafen: TGS II 0, SVE 0

Zuschauer: 75.