SV Erlensee

SVE verpasst die Überraschung

26.11.2012 18:11 von SV Erlensee

HSG Kinzigtal - SV Erlensee 39:29 (16:16)

Das Gastspiel am vergangenen Sonntag bei der HSG Kinzigtal stand für die Männer des SV Erlensee unter keinem guten Stern: Neben dem weiterhin verletzten Andre Seidenschwann mussten auch Tim Telle und Mark Sprenger kurzfristig absagen, zudem plagte sich Spielmacher Etienne Schweizer mit einer hartnäckigen Blessur aus der Partie gegen Dreieich herum. Desweiteren hatten die Gastgeber - immerhin Tabellenfünfter - zuhause erst zwei Punkte abgeben müssen, während für Erlensee in der Ferne bisher nichts zu holen war.

Von all diesen Widrigkeiten ließen sich die Gästespieler zu Beginn der Partie jedoch ebenso wenig beeindrucken wie von der Kulisse in der Steinauer Halle - der Großteil der rund hundert Zuschauer machte für die Hausherren Stimmung. Erlensees Rechtsaußen Pöllmann leitete bereits in der ersten Minute den Torreigen ein, die Spieler der HSG egalisierten jedoch immer wieder. Die ersten zehn Spielminuten gestalteten sich äußerst ausgeglichen - auch, weil SVE-Keeper Gardlowski offensichtlich seine Siebenmeter-Killer-Fähigkeiten entdeckt hatte und bereits in der Anfangsphase zwei Strafwürfe entschärfen konnte. Bis zur 13. Minute schaffte es Kinzigtal dann allerdings, sich auf zwei Tore abzusetzen. Gästecoach Degoutrie reagierte, nahm seine Auszeit und fand augenscheinlich die richtigen Worte, denn seine Schützlinge erzielten mit strukturiertem, unaufgeregtem Spiel vier Tore in Folge. Daraufhin brachten sie sich allerdings mit überhasteten Abschlüssen um die Früchte ihrer Arbeit; die Gastgeber ließen sich nicht lange bitten und kamen wieder und wieder durch Tempo-Gegenstöße zu Torerfolgen. Zum Ende der ersten Hälfte fand Erlensee zurück in die Spur, schloss seine Angriffe vor allem über den Kreis wiederholt erfolgreich ab und erkämpfte sich bis zum Pausenpfiff ein 16:16 gegen den Favoriten.

In Halbzeit Zwei verlor das Spiel der beiden Teams zusehends an Struktur. Statt über komplexe Spielzüge suchten die Kontrahenten nun oft über Einzelaktionen den Erfolg, was den Hausherren deutlich besser gelang. Der SVE schaffte es dennoch, am Gegner dranzubleiben und Kinzigtal nicht davonziehen zu lassen. 15 Minuten vor Schluss mussten die Gäste ihrem engagierten Spiel dann aber Tribut zollen: Die Offensive agierte zunehmend unkonzentrierter, auch die SVE-Abwehr war immer seltener in der Lage, die gegnerischen Angriffe konsequent zu unterbinden. Mit einem wahren Sturmlauf ging die HSG bis zur 50. Minute mit sieben Toren in Front. Das Spiel der beiden Teams verlor in den letzten zehn Minuten deutlich an Ordnung, die Kontrahenten bekämpften sich mit offenem Visier und spielten kaum einmal einen Angriff konsequent zu Ende. So prägten Tempo-Gegenstöße und schnell vorgetragene Angriffe die Schlussphase der Partie, was eine Minute vor Spielende zu einem unerfreulichen Zwischenfall führte: Ein übermotivierter HSG-Akteur rannte im Angriff in Gästespieler Steffen Dietz, was diesem einen blutenden Cut am Kinn einbrachte. Bereits dieses bei diesem Spielstand unnötig rücksichtslose Verhalten stieß auf Unverständnis bei den mitgereisten Gästefans, die Entscheidung der Schiedsrichter, kein Stürmerfoul zu ahnden, ließ viele SVE-Fans dann aber schlichtweg fassungslos zurück. In der verbleibenden Zeit konnten die Erlenseer dem Spiel keine Wendung mehr geben, daher konnten sich die Gastgeber am Ende mit 39:29 durchsetzen.

Für Erlensee spielten: Gardlowski, Rössel; Born, Dietz (3), Giese, Grunwald (2), Holinej (9/3), Miller, Pöllmann (10), Schweizer (5), Wittwar.
Zuschauer: 100.

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